Europeanisation meets democracy from below: The Western Balkans on the search for new European and democratic Momentum (WB2EU)

ÖGfE und oiip erhalten Zuschlag für EU-Projekt zu Westbalkan (OTS, Presseaussendung, 14. Oktober 2020)

 „Letzte Woche hat die EU-Kommission ihre Berichte zum Erweiterungsprozess und einen ambitionierten Investitionsplan von 9 Milliarden Euro als Unterstützung für die Westbalkanstaaten vorgestellt. Umso mehr freuen wir uns vor diesem Hintergrund, grünes Licht für unser EU-Projekt Western Balkans 2 EU‘ erhalten zu haben. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit insgesamt 17 Partnern aus 16 Ländern, die europäische Perspektive der Länder des Westbalkans und insbesondere den Dialog mit der Zivilgesellschaft, Pluralismus, die soziale Dimension und Rechtsstaatlichkeit in der Region zu fördern“, erklärt Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).

Das Projekt “Europeanisation meets democracy from below: The Western Balkans on the search for new European and democratic Momentum – WB2EU” wurde nach einem mehrmonatigen Bewertungsprozess durch ein Evaluierungskomitee der Europäischen Kommission mit 93 von 100 möglichen Punkten als Erasmus+ Jean-Monnet-Netzwerk-Projekt für eine EU-Kofinanzierung ausgewählt. Insgesamt wurden über diese Projektschiene europaweit 360 Anträge von 1.447 gültigen Einreichungen als förderungswürdig befunden. Die Projektlaufzeit ist mit drei Jahren von 1. September 2020 bis 31. August 2023 anberaumt. Neben dem Projektträger ÖGfE und dem Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip), den beiden Initiatoren, umfasst das hiermit gegründete Netzwerk renommierte Think Tanks, NGOs und Universitäten aus den sechs Westbalkanländern (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien) und den EU-Mitgliedsländern Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Slowenien, Ungarn und Rumänien.

„Ein zentrales Anliegen der Gruppe ist es, soziale Inklusion sowie die Vision von gerechten und demokratischen Gesellschaften in der Region zu unterstützen, weshalb wir in unserem Projektnetzwerk die Bottom-up-Perspektive und das demokratische Engagement der Bürgerinnen und Bürger stärken wollen“, betont Vedran Džihić, Senior Researcher am oiip.

Lokale, progressive und emanzipatorische Bewegungen, alternative Stimmen und Kräfte aus der Bevölkerung, die aus voller Überzeugung europäisch und pro-demokratisch sind, sollen verstärkt mobilisiert und in das Projekt eingebunden werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf junge Menschen gerichtet sein wird. Zudem sollen Junior und Senior Researcher, VertreterInnen der Zivilgesellschaft sowie von EU-Institutionen, Stakeholder, EntscheidungsträgerInnen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene länderübergreifend vernetzt werden.

Das „WB2EU-Netzwerk“ hat sich zum Ziel gesetzt, zu klar definierten Themen Öffentlichkeit zu schaffen und verstärkt zu kooperieren, aber auch die Projektergebnisse grenzüberschreitend zur Diskussion zu stellen. Inhaltlich ist das interdisziplinäre Projekt in drei Phasen unterteilt, die den thematischen Schwerpunkten entsprechen – der Frage von Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit, der sozialen Dimension sowie der Demokratisierung „von unten“. Von diesen Themenblöcken sollen verschiedene Aspekte untersucht und beleuchtet werden.

Die Aktivitäten beinhalten unter anderem öffentliche Diskussionsveranstaltungen, “Ideas go public Labs“ sowie eine Summer School in verschiedenen Projektpartnerländern, eine Vielzahl an Policy Briefs und eine abschließende Buchpublikation. Der Kick-off zum Projekt soll noch diesen Herbst in Wien stattfinden.

„Mit ‚Western Balkans 2 EU‘ wollen wir einen Beitrag leisten, das europäische Momentum für den Westbalkan wieder zu finden und in der öffentlichen Wahrnehmung stärker zu verankern, nachhaltige Netzwerke zu schaffen sowie die Zivilgesellschaft breit einzubeziehen. Wir freuen uns schon jetzt auf eine spannende Herausforderung, der wir uns – trotz COVID-19 – mit großem Enthusiasmus und Engagement stellen werden“, so Schmidt abschließend.

 

(Nachträgliche Anmerkung: Die Projektlaufzeit wurde mittlerweile aufgrund der Entwicklungen im Zusammenhang mit COVID-19 geändert: 29. Oktober 2020 bis 28. Oktober 2023.)

Die Presse, 14. Oktober 2020

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